Europa ist in Aufruhr. Seine Bevölkerung erobert die Straße zurück. Es sind Formen des zivilen Ungehorsams oder der schlichten Präsenz, durch welche sich die Bürger Sichtbarkeit verschaffen. Dies gilt für Solidaritätsbekundungen nach den Massakern des Massenmörders Breivik ebenso wie für den Protest gegen Stuttgart 21 oder die Demonstrationen in Spanien, Portugal oder Griechenland. Wie kann oder soll sich die Kunst hierzu verhalten? Das Projekt geht von dem utopischen Potenzial der Kunst aus und favorisiert die Imagination eines politischen Subjekts in Formen und Formaten, die über das Genre kurzlebiger Agitation hinausgehen. Im Austausch zwischen den Partnern und weiteren Beteiligten werden künstlerische und theoretische Entwürfe zu einer Politik der Zukunft in Form fiktiver, realer oder dokumentarischer Kommunikationsräume, Interventionen und/oder Werke entwickelt.In Wien findet als Auftakt des Projektes im Rahmen der Wiener Festwochen ein Workshop statt, an dem die Partner und weitere Akteure teilnehmen. Dabei sollen u.a. konkrete Ergebnisse in Form von künstlerischen Produktionen bzw. Entwürfen erzielt werden. Diese Produktionen werden in Bergen im Rahmen eines während der Triennale „Bergen Assembly“ eingerichteten temporären künstlerischen Forschungsprojektes („Institut für Anti-Formalismus“) weiterentwickelt. Schließlich fließen sie nach einer erneuten Überarbeitung in die Ausstellung im WKV Stuttgart ein. Die Werke durchlaufen somit einen transkulturellen Dialog, der auch die unterschiedlichen politischen wie kuratorischen Kontexte spiegelt. Die beteiligten KünstlerInnen stammen aus diversen Regionen in Europa (und der Welt) und arbeiten in den Bereichen bildende Kunst, Theater, Tanz, Musik u. Literatur.Das Außergewöhnliche des Projekts ist zudem seine Anbindung an drei verschiedene Veranstaltungsformate – einer Triennale (Bergen), einem Festival (Wien) und einem Ausstellungshaus (Stuttgart).