Ziel dieses Projektes ist, die Bevölkerung der Grenzregion Dänemark/Deutschland wie auch Touristen in der Region über die Identität der dortigen einheimischen Bevölkerung zu Zeiten des Mittelalters und der Re-naissance zu informieren. Dies soll am Beispiel der Stadt Schleswig erfolgen, die typisch für das mittelalter-liche Leben zur Zeit der Herzogtümer war. Bisher liegen nur lückenhafte Kenntnisse über die Geschichte und Identität der einfachen Bevölkerung in den Herzogtümern vom frühen Mittelalter bis 1920 vor und es gibt bisher nur wenige Informationen über die Identität der Bevölkerung im Grenzgebiet Däne-mark/Deutschland. Diese Lücke soll im Rahmen dieses Projektes in Zusammenarbeit mit führenden For-schungsinstituten aus Süddänemark und Schleswig-Holstein und unter Verwendung gänzlich neuartiger Technologien geschlossen werden. Das Projekt leistet einen einzigartigen Beitrag zur Aufklärung über das Leben des einfachen Mannes und eröffnet somit ebenfalls völlig neuartige Möglichkeiten der Geschichts-vermittlung. Achievements: Im Berichtsjahr wurde eine kleine Ergänzungsbewilligung gewährt, die in Kombination mit einer Neuvertei-lung einiger Aufgaben unter den Partnern die Projektumsetzung optimieren soll. Bisher wurden insgesamt ca. 23.000 Analysen durchgeführt entsprechend ca. 30 Proben pro Woche. Als neuen Aspekt wurde im Berichtsjahr Stirnmessungen durchgeführt, die u.a. Aussagen dazu ermöglichen, ob die Menschen dicht am Meer oder im Binnenland gelebt haben. Die bisherigen Analysen der ca. 750 erhaltenen Skelette aus der schleswigschen mittelalterlichen Siedlung haben gezeigt, dass eine Gegenüberstellung der Bevölkerungsdi-versität in Schleswig mit einer entsprechenden dänischen oder deutschen mittelalterlichen Siedlung, die u.a. dadurch gekennzeichnet ist, dass sie nicht im Grenzland liegt, die Projektergebnisse optimieren würde. Daher wurde die Analyse weiterer 200 Proben aus dem Rathausmarkt und Johannis Kloster in Schleswig und als Vergleich aus der Region Horsens beantragt und genehmigt. Diese Erweiterung gestattet das Tes-ten des Grenzortes Schleswig gegenüber Orten, die die Grenzeigenschaft nicht besitzen. Messungen und Ergebnisse wurden laufend unter den Partnern ausgetauscht sowie die Methoden und deren Anwendbar-keit unter den Labors diskutiert. Zwei wissenschaftliche Artikel wurden ausgearbeitet und an Heritage Science gesandt, aber noch nicht zur Veröffentlichung angenommen. Der Partner Schloss Gottorf hat das Konzept für die Vermittlung der Pro-jektergebnisse fertiggestellt, das explizit auf moderne Medien wie das Internet, Apps, soziale Medien, Tablets und Smartphones setzt. Im Berichtsjahr wurden Drehbücher für Kurzfilme erarbeitet, die 2013 produziert werden sollen. Das Projekt wurde durch Vorträge in verschiedenen Foren der Fachwelt präsen-tiert, darunter Odense Occasional Osteology Seminar, Dies Medievalis in Nyborg, Schleswig-Holstein Con-tested Regions Through History bei der Syddansk Universitet und der EEA Conference in Ankara.